Der Begriff „Bittag“ hat in der deutschen Orthographie und Rechtschreibung keine Variationen. Weder die alte noch die neue Rechtschreibung weisen Unterschiede in der Schreibweise auf. Somit wird der Begriff immer als „Bittag“ geschrieben.
Der Bittag ist ein wichtiger Tag im kirchlichen Kalender, der vor dem Fest Christi Himmelfahrt stattfindet. Er hat seinen Ursprung in agrarischen Bräuchen und hat einen Bußcharakter. An diesem Tag werden Bittprozessionen abgehalten, bei denen um eine gute Ernte gebetet wird.
Geschichte der Bitttage und Flurprozessionen
Die Bitttage haben ihre Wurzeln in der Anordnung des Bischofs Mamertus im 5. Jahrhundert. Ursprünglich wurden sie als Bußprozessionen vor Christi Himmelfahrt abgehalten, um Unheil und Missernten abzuwenden.
Die Bitttage wurden später von Papst Leo III. in Rom und der gesamten römischen Liturgie eingeführt, jedoch ohne vorgeschriebenes Fasten.
Ein wichtiger Bestandteil der Bitttage sind die Flurprozessionen, bei denen um eine gute Ernte gebetet wird. Diese Prozessionen können auf spätantike Umformungen der römischen Flurumgänge zurückgeführt werden und haben möglicherweise auch germanische Rechtsbräuche beeinflusst, bei denen Grundeigentümer einmal im Jahr ihren Besitz umschreiten mussten.
Die liturgische Farbe der Bitttage ist violett, was den Bußcharakter symbolisiert.
In der heutigen Zeit sind die Bitttage hauptsächlich in der katholischen Kirche und in ländlichen Gebieten von Bedeutung. In städtischen Regionen werden jedoch auch moderne Formen ausprobiert, die den Arbeits- und Lebensrhythmus der Menschen berücksichtigen.
Die Bitttage erinnern an die Verantwortung der Menschen für die Schöpfung und das Wohl ihrer Mitmenschen und sind ein fester Bestandteil des kirchlichen Kalenders.
Bedeutung und Praxis der Bitttage heute
Die Bedeutung der Bitttage hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Heute werden sie hauptsächlich in der katholischen Kirche und in ländlichen Regionen praktiziert. In städtischen Gebieten werden jedoch auch neue Formen ausprobiert, die den modernen Arbeits- und Lebensrhythmus berücksichtigen.
In der katholischen Kirche werden an den Bitttagen Gebete für verschiedene Anliegen, insbesondere für die Früchte der Erde und das menschliche Schaffen, gehalten. Auch die evangelischen Landeskirchen haben liturgische Texte für Gottesdienste an Bitttagen, in denen unter anderem um verantwortlichen Umgang mit Natur und Technik, Frieden und Schutz des Lebens gebetet wird.
Der Brauch der Bittgänge wird in der katholischen Kirche weiterhin gepflegt, während Protestanten Prozessionen ablehnen und stattdessen andere Formen der Andacht praktizieren. Die Bitttage sind ein wichtiger Teil des kirchlichen Kalenders und erinnern an die Verantwortung der Menschen für die Schöpfung und das Wohl ihrer Mitmenschen.
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